Förderprogramm für Südwestfalen

Regionale auf der Zielgeraden

Die Regionale Südwestfalen ist auf der Zielgeraden: Vor sechs Jahren startete das Strukturförderprogramm. In den nächsten Monaten werden nun die letzten Projekte genehmigt. Zeit, um Bilanz zu ziehen.
Bevölkerungs-Rückgang, leere Häuser und Geschäfte - Fachkräftemangel: Was man gegen diese Probleme tun kann, das sollten die Projekte beispielhaft zeigen. So wurden insgesamt 28 Ideen mit 160 Millionen Euro Fördermitteln angestoßen. Vor allem Städtebauprojekte wie der Burgaufzug Altena, der Stadtumbau in Siegen oder Uferpromenaden an den Talsperren. Viel Geld fließt auch in das Wissenschafts-Zentrum Phänomenta und die Volmetalbahn. Allerdings: Manche Projekte wären auch ohne die Regionale irgendwann umgesetzt worden - mit dem Regionale-Stempel auf dem Antrag gab's aber schneller Zuschüsse.

Auch die Wirtschaft hat stark von der Regionale profitiert. So wurde ein Zentrum aufgebaut, in dem Firmen gemeinsam Hochpräzisions-Werkzeuge entwickeln. Und wenn Unternehmen innovative Ideen haben, aber das Fachwissen für die Umsetzung fehlt, dann kommen die Technologiescouts ins Spiel. Einer von ihnen ist Hans-Joachim Hagebölling aus Meschede:
"Wir versuchen, Kontakte zu vermitteln, wir versuchen, Industrie und regionale Hochschullandschaft enger miteinander zu verknüpfen, für konkrete Aufgabenstellungen konkrete und kompetente Ansprechpartner an den Hochschulen zu finden."

Unter der Überschrift "Branchenkompetenz Südwestfalen" war das Projekt der Technologiescouts das erste der Regionale - und ab Sommer 2013 läuft es ohne Fördermittel weiter.
Aber es gab auch Rückschläge – das erfuhren vor allem Ehrenamtliche. So wollten die Kreissportbünde gemeinsam untersuchen lassen, welche Sportangebote in einer ländlichen und älter werdenden Region gefragt sind. Bärbel Dittrich aus Wickede, Sprecherin der Kreissportbünde: "Man kann es nicht anders sagen, aber wir sind damit gnadenlos gescheitert."
Zwar hatten die Sportler viel ehrenamtliche Arbeit in die Vorbereitung der Anträge gesteckt. Doch das reichte nicht. Für die Erstellung von Gutachten oder Konzepten hätte man hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigen müssen. Dafür aber fehlte das Geld. Bärbel Dittrich: "Wir sind nicht mit einer Kommune oder eine Kreisverwaltung zu vergleichen, wo man Mitarbeiter abstellen kann, sondern wir müssen das auch ehrenamtlich machen."
Dennoch war die Arbeit nicht vergebens: Angestoßen durch die Regionale kooperieren die Sportverbände aus Südwestfalen jetzt viel enger miteinander  – auch wenn das geplante große Projekt nicht umgesetzt werden konnte.

(Dieser Text lief als Schwerpunkt-Beitrag auf WDR2-Radio für Südwestfalen.